Radfahren diesmal anders

Ein Bildungsurlaub mit der Thematik:

"Land in Sicht - Neue Visionen für Prignitz und Wendland". Als umweltfreundliche Zutat werden sämtliche Schulungsorte mit dem Rad angefahren. Veranstalter: Bildungswerk der Heinrich Böll Stiftung

Start am Sonntag, 16.06. Bahn bis Nauen

Und um es rund zu machen, radeln wir die komplette Strecke von und nach Berlin, na gut Nauen. Gleich aufs Rad geschwungen und nach Neuruppin geradelt, 57 km auf angenehmer Strecke.

Montag, 17.6. Neuruppin - Kyritz
Nach erholsamer Übernachtung "Zur Mühle" mit gutem Frühstück, treffen wir die Mitreisenden am Bahnhof Rheinsberger Tor. Gleich starten wir, zur ersten gemeinsamen Kennenlernrunde, in die wunderbare Boltenmühle in Gühlen-Glienicke. Was für eine Perle! Weiter fahren wir zur Ruppiner Heide, dem ehemaligen Bombodrom. Was ist die "Weiße Zone"? Enthusiastischer Vortrag von Michael Kurzwelly. Auch über das deutsch-polnische Projekt „Slubfurt“ erfahren wir Einiges. Zum Tagesausklang geht es nach Kyritz ins Hotel Waldschlösschen. Insgesamt werden es 63 km, Wege von sehr gut befahrbar bis sandig, Tempo für uns angenehm.



Dienstag, 18.6. Kyritz - Rühstädt
Es geht zum Biohof von Frank Wesemann, der uns seine Waldgärtnerei beeindruckend näher bringt sowie Erklärung des Konzeptes  SoLaWi. Anregungen und Mitmachen erwünscht.
Weiter nach Rühstädt zum NABU Besucherzentrum. Dort dreht sich alles um den Storch. Wir erhalten exklusiv eine kommentierte Rundfahrt am Elb-Deich.

Außerdem, umweltfreundlich und genial: für unsere Lunchpakete die wir von den Hotels erhalten, benutzen wir alle mitgebrachten Brotbüchsen. Super, geht doch!
Heute radeln wir 67 km in gutem Tempo. Trotz zahlreichen Pausen ist der Durchschnitt 16,3 km/h. Abends ziemlich k.o., vor allem wegen so viel Input.



Mittwoch, 19.6. Rühstädt - Schnackenburg
Über nachhaltige Tourismusentwicklung in der Flusslandschaft erhalten wir einen interessanten Vortrag vom Landesamt f. Umwelt.
Der nächster Reiseabschnitt führt uns nach Wittenberge. Die Dame vom Bauamt referiert über den aufstrebenden Trend dieser Stadt. Wir erfahren u.a., warum sie sich verjüngt. Welch eine Besonderheit!

Unser Weg führt weiter zur Gedenkstätte Stresow (= seit 1974 verschwundenes Dorf). Sie liegt in der grenznahen Sperrzone bei Schnackenburg. Durch Annette tauchen wir dort ein wenig in die deutsch-deutsche Geschichte ein. Tatsächlich wir waren sehr berührt, wie Menschen miteinander umgehen (nicht nur heute!!)
Es folgt ein weiterer Vortrag vom Pressesprecher der Bürgerinitiative Gorleben, Wolfgang Ehmke, über die Geschichte und Aktuelles zum Atommülllager/Salzbergwerk im Wendland.
Nach 44 km radeln, Abendessen, umfallen...



Donnerstag, 20.6. Schnackenburg - Lenzen
Ein Naturerlebnis besonderer Art ereilt uns (fast) alle: Die Eichenprozessionsspinner! Heftigste Ausschläge, viel Kortisonsalbe muss her!!
Zum Tagesauftakt radeln wir nach Gorleben zum Salzbergwerk und in die Nehmitzer Heide. Wir möchten wissen, wie es den Menschen heutzutage geht. In einem 5- stündigen Gespräch mit Stefan Reinsch (Bedeutung Gorleben und sein Wandel, Natur und Landschaft u.v.m.) erfahren wir während des Radelns mehr als wir uns merken können. Leider!
Und noch ein Höhepunkt: Nach der intensiven "Beschallung" geht es nach Burg Lenzen, einem BUND-Projekt. Dort erhalten wir Einblicke über den sehr aufwendigen Sanierungsverlauf. Im herrlichen Schlossgarten haben wir sogar ein paar Minuten Zeit, uns zu erholen, aber eben nur ansatzweise. Es gibt ein Drei-Gänge-Menü in Bioqualität und in den Zimmern schlief es sich wunderbar.
Insgesamt 44 km gefahren.



Freitag, 21.6. Lenzen - Havelberg
Der letzte halbe gemeinsame Tag beginnt. Durch Moderation sowie Animation zur lebendigen Seminarauswertung bekommen wir auf angenehme Weise eine Zusammenfassung auf das Erfahrene sowie die Entwicklung einer Zukunftsvision für diese Region. Wir lassen Revue passieren und beenden mittags das Programm.
Die Durchorganisation der kompletten Zeit von 9 bis 18 Uhr fühlt sich für uns recht gewöhnungsbedürftig an. Dennoch ist die Auswahl der Referenten zu unterstreichen! Wir sind begeistert über so viel Engagement.  In diesem straffen Zeittakt hat alles funktioniert. Eine großartige Arbeit von Mirko und Annette. Noch einmal Dank an dieser Stelle! Auch ein liebevolles Hallo an alle Mitreisenden, die die Fahrt interessant gemacht haben.
Gemeinsam radeln wir noch 26 km nach Wittenberge, dem Endpunkt der Veranstaltung. Die meisten steigen in den Zug.


Wir setzen unsere Fahrt mit Rad nach Havelberg fort. Wie schon öfters: keine Verpflegung am Wegesrand gefunden, außerdem ist es irre heiß (...fährste nach Brandenburg, nimm ´ne Stulle mit)! Und wir merken erst jetzt, wie der Allerwerteste brennt.
Endlich in Havelberg angekommen, übernachten wir und lassen die Anspannung so langsam von uns abfallen.
An diesem Tag werden es 64 km.



Am nächsten Morgen, Samstag, 22.6. Havelberg - Ferchesar
geht unsere Tour über Rathenow. Obwohl es eine eher leichte Strecke ist, zieht es sich mächtig hin. Gegenwind und Frust kommt auf, weil wir nicht "besser" Rad fahren. Auf jeden Fall haben wir es genossen, allein zu fahren und wieder langsam unseren eigenen Stil zu finden.
64 km.



Sonntag, 23.6. Ferchesar - Nauen
Nach einem guten Frühstück, sieht die Welt wieder besser aus. Wir kommen früher los als gedacht. Es beflügelte uns, rasant nach Hause zu kommen und landen mit guter Stimmung am Bhf. Nauen – Bhf. Berlin.
Nach 49 km war der Rest ein Selbstläufer:

Casa - Pizzeria - Prost.
Ab Morgen muss Micha leider wieder arbeiten- aber nicht mehr lange :-)



Warum uns der Popo brennt?

8-mal fahren, insgesamt 450 Kilometer, 17.051 verbrauchte kcal (Mi), 11.065 kcal (Ma) sowie gemeinsame 1646 Hm.

Das macht Muckies :-))